Key Takeaways:

– Der amtierende SEC-Vorsitzende Mark Uyeda erwägt, Vorschläge zur Registrierung von Krypto-Unternehmen als Börsen zurückzuziehen.

– Die Entscheidung folgt auf eine überwältigende negative Resonanz aus der Öffentlichkeit zur ursprünglichen Regeländerung.

– Die angestrebte Regel wurde ursprünglich im Jahr 2020 eingeführt, um eine klarere Regulierung für alternative Handelssysteme zu schaffen, wurde jedoch unter dem Einfluss von Gary Gensler stark ausgeweitet.

– Nach Genslers Rücktritt hat die SEC begonnen, einen weniger konfrontativen Ansatz gegenüber Krypto-Unternehmen zu verfolgen.

– Eine neue Arbeitsgruppe der SEC soll eine freundlichere Regulierung für digitale Vermögenswerte entwickeln.

Einleitung

In der dynamischen Welt der Kryptowährungen steht die US-amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde SEC vor einer entscheidenden Wende in ihrer Regulierungspolitik. Der amtierende Vorsitzende, Mark Uyeda, hat angedeutet, dass die Behörde möglicherweise von ihren Plänen absehen könnte, Krypto-Unternehmen als Börsen zu registrieren. Diese Überlegung folgt auf eine Vielzahl kritischer Rückmeldungen aus der Öffentlichkeit und der Branche, die Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen einer solchen Regelung äußerten.

Hintergrund der Regeländerung

Ursprünglich wurde die Regel im Jahr 2020 vorbereitet, um alternative Handelssysteme (ATS) klarer zu definieren und zu regulieren. Ziel war es, die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Handel mit Staatsanleihen zu vereinfachen. Doch als Gary Gensler im Jahr 2021 die Leitung der SEC übernahm, nahm die Regulierung einen aggressiveren Kurs. Gensler erweiterte den Fokus der Regelung, um auch Krypto-Börsen und -Dienste einzuschließen, was in der Branche auf erheblichen Widerstand stieß.

Änderungen unter Gensler

Die von Gensler vorgeschlagene Regelung führte zu einer weitreichenden Definition von Börsen, die nicht nur traditionelle Handelsplattformen, sondern auch Kommunikationsprotokolle umfasste, die für den Handel mit digitalen Vermögenswerten genutzt werden. Diese erweiterte Definition hätte potenziell zahlreiche Krypto-Protokolle und -Dienste erfasst, was zu einer Überregulierung und Unsicherheit innerhalb der Branche geführt hätte.

Rückkehr zu einem milderen Ansatz

Mit der Ernennung von Uyeda hat die SEC jedoch einen Schritt zurück gemacht. In einer Rede bei einer Konferenz in Washington D.C. äußerte Uyeda, dass er das SEC-Personal beauftragt habe, Optionen zu prüfen, um den Plan zur Registrierung von Krypto-Unternehmen als Börsen abzulehnen. Dies könnte eine Reaktion auf die breite Kritik sein, die während der öffentlichen Konsultation geäußert wurde. „Die Verknüpfung der Regulierung des Staatsanleihemarktes mit einem harten Vorgehen gegen den Krypto-Markt war ein Fehler“, erklärte Uyeda.

Aktuelle Entwicklungen und Ausblick

Nach Genslers Rücktritt am 20

. Januar haben sich die regulatorischen Bemühungen der SEC deutlich verändert. Die Behörde hat in letzter Zeit mehrere laufende Verfahren gegen Krypto-Unternehmen eingestellt, darunter namhafte Plattformen wie Gemini und Kraken. Dies deutet darauf hin, dass die SEC bestrebt ist, einen weniger konfrontativen und kooperativen Ansatz zu verfolgen.

Zusätzlich hat die SEC eine neue Arbeitsgruppe gegründet, die sich darauf konzentriert, einen effektiven regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte zu entwickeln. Diese Initiative wird von Hester Peirce geleitet, einer Kommissarin, die sich für einen freundlicheren Umgang mit der Krypto-Industrie einsetzt.

Fazit

Die mögliche Abkehr von der Registrierungspflicht für Krypto-Börsen durch die SEC könnte eine bedeutende Wende in der Regulierung des digitalen Finanzmarktes darstellen. Während der regulatorische Rahmen für Krypto weiterhin im Fluss ist, zeigt der neue Ansatz der SEC, dass eine Balance zwischen erforderlicher Regulierung und der Förderung von Innovation in der Krypto-Branche angestrebt wird. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich diese Entwicklungen auf die Krypto-Industrie und deren Akteure auswirken werden.